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Gebäude vom Schultor aus

Betreuung sehbehinderter und blinder Schülerinnen und Schüler im Gemeinsamen Lernen (GL)

1. Welche Schule kann mein sehgeschädigtes Kind besuchen?

Der Besuch einer allgemeinen Schule ist nach Verabschiedung des 9. Schulrechtsänderungsgesetztes der Regelfall. Hierzu zählen die Grundschule, Hauptschule, Realschule, Sekundarschule, Gesamtschule und das Gymnasium. Auf Wunsch der Eltern kann ein Schüler jedoch auch eine Förderschule besuchen. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen, wie die LVR-Johanniterschule, ist für Schüler geeignet, deren „… schulische(s) Lernen auf Grund von Blindheit oder Sehbehinderung schwerwiegend beeinträchtigt ist.“ (vgl. AO-SF §8 (1)) Die Lehrer der LVR-Johanniterschule unterstützen Sie bei der Wahl einer geeigneten Schule für Ihr Kind. Eine Hospitation an unserer Schule ist nach Absprache möglich.

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2. Was ist Gemeinsames Lernen?

Im Rahmen des Gemeinsamen Lernens (kurz: GL) werden Schüler mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf gemeinsam an einer allgemeinen Schule unterrichtet. Schüler, bei denen der Förderschwerpunkt Sehen festgestellt wurde, werden in regelmäßigen Abständen mit begrenzter Stundenzahl von einem Sonderpädagogen der LVR-Johanniterschule überwiegend in der allgemeinen Schule unterstützt. Den Schülern steht ein Nachteilsausgleich zu. So erhalten sie z.B. Zeitzugaben bei Klassenarbeiten oder Klausuren oder speziell auf ihre Bedürfnisse angepasste Materialien.

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3. Inhalte und Ziele unserer Arbeit als GL-Lehrer

Ziel der Arbeit des GL-Lehrers ist, sehgeschädigte Schüler in allen Klassen und Fächern der allgemeinen Schule das selbstständige gemeinsame Lernen und Arbeiten mit ihren sehenden Mitschülern zu ermöglichen. Hierzu beraten und unterstützen wir die Schüler z.B. bei der Beschaffung und Nutzung geeigneter Hilfsmittel. Zudem beraten und unterstützen wir die Kollegen an den allgemeinen Schulen hinsichtlich der sehgeschädigtenspezifischen Gestaltung von Medien, Materialien und des Unterrichts sowie der Umsetzung des Nachteilsausgleichs. Beim Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule sowie beim Übergang von der Schule in den Beruf sind wir unterstützend tätig. Wir kooperieren mit Optikern, Hilfsmittelfirmen, Fachärzten, Behörden und Institutionen wie z.B. dem Medienzentrum Fibs in Soest. Hier können z.B. digitale Schulbücher und Lektüren, sowie taktile Abbildungen angefordert werden.

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4. Kann mein sehgeschädigtes Kind am Gemeinsamen Lernen teilnehmen?

Für die Teilnahme eines Schülers am Gemeinsamen Lernen ist die Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs im Bereich Sehen Voraussetzung. Näheres finden Sie unter folgendem Link:

AO-SF (Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung)

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5. Welche Vorteile hat mein Kind durch das Gemeinsame Lernen?

Die Teilnahme eines Schülers am Gemeinsamen Lernen ermöglicht ihm den Besuch einer Schule in Wohnortnähe. So hat er die Möglichkeit, soziale Kontakten in der Nachbarschaft zu knüpfen und beizubehalten. Lange Fahrtzeiten zur LVR – Johanniterschule nach Duisburg werden ebenso vermieden wie der Besuch eines Internates in Soest (Realschule) oder Marburg (Blindenstudienanstalt/Gymnasium).

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6. Welche Nachteile oder Grenzen hat das Gemeinsame Lernen?

Sehgeschädigte Schüler, die eine allgemeine Schule besuchen, müssen in der Regel ein höheres Maß an Konzentration und Leistungsbereitschaft aufbringen, als ihre sehenden Mitschüler. Oft ist die Zeit, zum Beispiel zum Auffinden einer Textstelle, für sie knapp bemessen. Durch das Nutzen ihrer Hilfsmittel und die Inanspruchnahme des Nachteilsausgleichs geraten sie in eine Sonderrolle, die sie oft nicht einnehmen möchten.

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7. Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit anderen GL-Schülern und deren Eltern

Die LVR-Johanniterschule bietet zweimal im Jahr einen Schul – Stammtisch an. Dieser richtet sich an Eltern, deren Kinder im Gemeinsamen Lernen oder der Frühförderung unterstützt werden oder deren Kinder die LVR-Johanniterschule besuchen. Hier haben die Eltern die Möglichkeit, sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen. Der Stammtisch wird von Lehrern begleitet. Außerdem bietet das GL-Team zweimal im Jahr Aktivitäten für GL-Schüler und deren Familien an. Auf dem Programm stehen z.B. der Besuch einer Kletterhalle oder gemeinsames Grillen. In regelmäßigen Abständen findet in unserer Schule samstags eine Showdown-AG statt. Das ist eine inklusive Sportart, die sowohl von blinden, sehbehinderten und sehenden Menschen ausgeübt werden kann. Showdown, auch Tischball genannt, wird auf einer Art Tischtennisplatte, die von einer Bande umgeben ist, gespielt. Zudem werden Kurse u.a. zum Erlernen der Punktschrift, Fortbildungen für Lehrer an allgemeinen Schulen und Kurse für GL – Schüler angeboten. Die Termine entnehmen Sie unserer Homepage oder unserem Flyer, den wir zu Beginn jeden Halbjahres verteilen.

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